Vor einigen Monaten überlegte ich mir einen NAS zuzulegen. Konkret dachte ich dabei eben an einen zentralen Massenspeicher bei uns im Haus, auf dem die diversen Rechner im Haushalt zugreifen können. Allerdings wollte ich mir auch noch die Option offen lassen, den NAS für möglichst viele kommenden Einsatzzwecke einzusetzen, sodass es eher ein Homeserver als ein NAS werden sollte.

Mir blieb also die Wahl zwischen Fertig-NAS-Systemen, wo man möglichst wenig frickeln muss und einen NAS bzw. Homeserver im Eigenbau. Die Wahl fiel mir aus mehreren Gründen leicht. Zum einen sind Fertig-NAS-Systeme relativ teuer und zum anderen sind mir zu starr, auch wenn man diverse Anwendungen auf den Geräten installieren kann. Ich habe nämlich durchaus Lust zu frickeln um möglichst viele Dienste zu nutzen. Fertige NAS-Systeme mit vier Einschubfächern für Festplatten sind mir bei Preisen von teils weit über 300€ deutlich zu teuer.

Die Hardware

Praktisch ist es ja, wenn man Hardware geschenkt bekommt. Durch das Homeserver-Upgrade von Stefan Betz, hatte er noch alte Hardware übrig, die er mir überließ. Danke an dieser Stelle dafür. So bekam ich ein Gigabyte GA-D525TUD Mainboard mit einem Intel Atom D525, 4 GB DDR2 RAM sowie einem Netzteil.

Für den Betrieb meines Homeservers brauchte ich dementsprechend noch ein geeignetes Gehäuse sowie Festplatten. Als Gehäuse bestellte ich mir einen Chieftec CH-09-B-B. Das Gehäuse ist schön groß und besitzt viel Platz für genügend Festplatten. Für den Anfang bestellte ich mir zunächst zwei Western Digital Red 2TB Festplatten die speziell für den 24/7-Betrieb entwickelt und getestet wurde.

Die Software

Die beiden Festplatten betreibe ich nicht mit einem Hardware-, sondern in einem Software-RAID-1. Effektiv kann ich somit 2 TB. Ich lasse mir dabei ganz bewusst die Option offen, in Zukunft und bei Bedarf, auf ein RAID5 mit mehreren Platten migrieren bzw. erweitern zu können.

Da ich faul bin, bekam der Homeserver ein Arch Linux als System spendiert. Als Dienste laufen aktuell Plex als DLNA-Medienserver, ein Pacman Package Cache für meine beiden Arch Linux Rechner im Haus und letztendlich noch ein NFS-Share für alle meine Dateien. Weiterhin richtete ich mir einen dynamisches DNS ein, dazu existiert ein weiterer Blog-Artikel. Da ich Nutzer von Taskwarrior bin, liegen auf dem Homeserver ebenfalls zentral dessen Daten. Einen Taskserver habe ich allerdings noch nicht eingerichtet. Ganz nebenbei läuft noch der IRC-Terminal-Client weechat. Letztere beiden Anwendungen liefen bei mir vorher auf einem Raspberry Pi.

Da die Festplatten-Kapazität meines Desktop-Rechners identisch mit dem des Homeserver ist, werden meine Medien-Dateien (Fotos, Videos, etc.) sowie mein komplettes Home-Directory auf dem Server gesichert. Dazu reichen mir zwei simple rsync-Befehle, welche stündlich mittels systemd timer units ausgeführt werden.

Fazit

Die Entscheidung einen Eigenbau-Homeserver zu betreiben, bereue ich nach wenigen Wochen Einsatz bislang noch nicht. Die Einrichtung ging abgesehen von der Daten-Übertragung zügig von statten. In Zukunft werden wohl noch die ein oder anderen Dienste hinzukommen.