Das Buch „Git - Verteilte Versionsverwaltung für Code und Dokumente“ von den Autoren Valentin Haenel und Julius Plenz gibt einen ausfürhlichen Einblick in die Nutzung von Git. Das Buch erschien im Open Source Press Verlag.
Was steht drin?
Das Buch umfasst 336 Seiten auf insgesamt neun Kapiteln sowie einen Anhang. Diese werden zudem in drei Kategorien „Grundlagen“, „Fortgeschrittene Szenarien“ und dem Anhang aufgeteilt.
Die Grundlagen unterteilen sich in sechs Kapiteln. Zu Beginn zunächst die Einführung, in der die ersten Schritte mit Git erläutert werden. Dies umfassst im wesentlichen die notwendigen Begriffe und deren Erläuterungen, um mit Git arbeiten zu können. Weiterhin wird das Anlegen eines ersten Repositorys mit den ersten Commits thematisiert. Außerdem wird die grundsätzlichen Git Konfigurationen genannt und erläutert.
Im zweiten Kapitel folgen die gängigen Git-Kommandos die für das tägliche Arbeiten mit Git gebraucht werden, sowie die Erläuterungen des Objektmodells. Im anschließenden dritten Kapitel dreht es sich hauptsächlich um das Arbeiten mit Branches und Tags. So wird erklärt, wie man Branches erstellt und wie man diese wieder zusammenführt.
Das vierte Kapitel behandelt fortgeschrittene Konzepte, wie etwa das Rebasen, inklusiver Tipps wie und wann man Rebasen sollte und wann nicht. Weiterhin wird vermittelt, wie man Dateien ignoriert und was die Befehle “git stash” und “git blame” machen.
Erst im fünften Kapitel geht es um die verteilten Git-Repositorys, also wie man Remote-Repositorys hinzufügt, die Daten herunterlädt und deren Branches in die eigenen Entwicklungsbranches mergt und wie man Commits wieder hochlädt. Außerdem wird noch thematisiert, wie man Patches per E-Mail versenden kann und wie man Submodules einbindet und verwaltet. Die Grundlagen schließen mit einem kurzem Kapitel zu Git-Workflows ab.
Nach den Grundlagen-Kapitel folgen die fortgeschrittenen Szenarien, worin es zunächst in Kapitel 7 um das Hosten von Git auf dem Server geht. Darin werden verschiedene Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen genannt, darunter etwa der Einsatz von Gitolite. Das achte Kapitel umfasst die Automatisierungsfunktionen von Git, also Attribute, Hooks und das Schreiben von eigenen Git-Kommandos. Das letzte Kapitel erläutert im wesentlichen das Zusammenspiel von Git mit Subversion, mittels des “git-svn” Tools.
Im Anhang befinden sich weiterführende Texte, darunter die Installation von Git, die Struktur eines Repositorys, die Shell-Integration sowie einige Seiten über GitHub.
Wie liest es sich?
Das Buch bietet einen tiefen und detailreichen Einstieg in Git. Die Erläuterungen sind in der Regel klar und deutlich, sodass man die Vorgehensweise mit Git gut verstehen kann. Das Buch richtet sich nicht auf Um- oder Einsteiger aus, sodass wenige Vergleiche zu anderen Versionskontrollsystemen gezogen werden. Der Leser erfährt dadurch auch keine Unterschiede zu anderen Systemen und worin Git besser oder schlechter ist.
Die Autoren legen großen Wert auf das Verständnis des Git-Objektmodells, so referenzieren sehr viele Erläuterungen auf das Kapitel über das Git-Objektmodell. Der Leser erfährt dadurch nicht nur, wie man mit Git arbeitet, sondern auch, wie Git selbst arbeitet was für das tägliche Arbeiten mit Git durchaus sinnvoll sein kann.
Kritik
Während die Erläuterungen in dem Buch sehr detailreich sind, wird hin und wieder nicht klar, warum ein Funktion sinnvoll ist und wie oft man es im täglichen Nutzen von Git braucht. Bereits am Anfang des Buches werden sehr viele Details erläutert. Um die Sinnhaftigkeit von Funktionen besser darzustellen, bietet es sich meiner Meinung nach besser an, mehr auf Praxis-Beispiele zu beziehen, die nicht nur bloß genannt werden, sondern auch beispielhaft vorgeführt werden.
Der Leser muss bereits am Anfang sehr viel lesen, um mit Git sinnvoll starten zu können. Dadurch, dass häufig keine Praxisbeispiele am Anfang genannt werden, muss der Leser selbst herumexperimentieren um sich mit Git vertraut zu machen. Durch die starke Bindung an das Git-Objektmodell sind viele Begriffe Englisch und technische Bezeichner. Die Erklärungen werden dadurch manchmal nicht ganz so einfach verständlich, was vor allem für Einsteiger problematisch sein kann. Schade ist auch, dass nur wenig auf Workflows eingegangen wird. Das vorhandene Kapitel hierzu ist nur wenige Seiten lang.
Nichtsdestotrotz bietet das Buch viele Details, die selbst ein erfahrener Git-Nutzer nicht kennt. Es werden häufig auch Tipps und Tricks eingeworfen die für das tägliche Arbeiten mit Git hilfreich sind. Das sind in der Regel Aliase die gesetzt werden können, um lange Befehle mit vielen Parametern abzukürzen.
Buchinfo:
Titel: Git - Verteilte Versionsverwaltung für Code und Dokumente
Autor: Valentin Haenel und Julius Plenz
Verlag: Open Source Press
Umfang: 336 Seiten
ISBN: 978-3-95539-120-1
Preis: 29,90€ (broschiert), 24,99 (E-Book)
Da es schade wäre, wenn das Buch bei mir im Regal verstaubt, wird es verlost. Dies ist „drüben“ bei freiesMagazin in den Kommentaren möglich.