Vor fast zwei Jahren richtete ich mir meinen ersten Homeserver ein. Bis letztes Wochenende lief der Rechner noch mit ArchLinux. Generell war der Betrieb von ArchLinux angenehm: Ich musste fast nichts machen und habe täglich Updates installiert. Nichtsdestotrotz habe ich jetzt den Homeserver auf Ubuntu 16.04 migriert. Hauptsächlicher Grund war, dass ich durch die Umstellung deutlich mehr an System-Administration lernen kann, was ich später und auch jetzt an anderer Stelle gebrauchen kann, als es bei einem ArchLinux-Server der Fall ist. Die Migration wäre prinzipiell recht einfach gewesen, wenn ich den grundsätzlichen Aufbau nicht verändert hätte. Die Hardware hingegen ist gleich geblieben.

LXD

Eines der Gründe wieder auf Ubuntu zu setzen ist der Einsatz von Ubuntu-Tools die nur eingeschränkt unter ArchLinux laufen oder anderweitig anstrengender sind zum Laufen zu kriegen. Einige Dienste habe ich deshalb in LXD/LXC-Container verpackt, was ich deutlich schöner und angenehmer in der Nutzung finde als Docker. Konkret laufen in einzelnen Containern owncloud, transmission für das Seeden von Ubuntu-ISOs und gogs.io für das Hosten von Git-Repositorys. Wer sich näher mit LXD beschäftigen will, der schaut sich am Besten die Blog-Serie vom LXD-Entwickler Stéphane Graber an. Für den Einstieg reichen auch schon die ersten paar Teile. Gegebenenfalls schreibe ich zur Einrichtung und Nutzung von LXD auch noch einen eigenständigen Artikel.

DHCP- und DNS-Server

Der Homeserver dient jetzt auch als DHCP- und DNS-Server im LAN. Mein Hauptproblem war, dass ich ownCloud innerhalb des LANs nicht über die dynamische DNS erreichen konnte, Das ist zwar für stationäre Laptops und PCs recht einfach mit einem Eintrag in /etc/hosts gelöst, doch geht das nicht auf Android-Geräten. Letztere hatten nämlich ständig eine unschöne Fehlermeldung angezeigt, dass CalDav, CardDav und ownCloud Sofort-Uploads nicht zu erreichen sind. Zum Einsatz kommt bei mir dnsmasq was es mit einfachen mitteln erlaubt einen DHCP- und DNS-Server zu betreiben. Im gleichen Zug habe ich LXD auch an die auf dem Homeserver konfigurierte Bridge gehangen, damit auch die Container eine IP-Adresse bekommen, damit man einfach per SSH auf die Container zugreifen kann.

Filesystem

Das Datengrab mit vormals 2x 2TB-Platten im Software-RAID und einem LVM habe ich soweit aufgelöst. Dazu gekommen ist eine 120GB-SSD, wo das System und die Container drauf liegen. Die 2x 2TB-Platten sind jetzt mit einem btrfs RAID-1 bestückt, somit ohne Software-RAID und ohne LVM. Der kurze Gedanke ZFS einzusetzen war zwar auch verhanden, habe es allerdings dann doch verworfen. Die Kenntnisse im Umgang mit btrfs kann ich dann weiterhin gut auch auf anderen Distributionen nutzen.

Configuration-Management mit Ansible

Der wohl letzte Punkt ist die Administration des Servers mit Ansible. Klingt am Anfang zwar toll und einfach, erfordert aber dann doch recht viel Arbeit, wenn man es ordentlich machen will. Da der Server doch eher früher als später wieder funktionsfähig sein sollte, erfolgt die Übernahme der Konfigurationen in Ansible-Playbooks eher nach und nach. Wiederholende Tasks lassen sich aber besonders einfach und sinnvoll mit Ansible automatisieren. Besonders das Updaten von mehreren Containern und den Ubuntu-PCs im Haushalt ist damit deutlich einfacher möglich.

Fazit

Schon jetzt viel Neues gelernt und vieles noch in Planung. Ziel erreicht. ;-)